Hochschultage Berufliche Bildung 2023

In der agrarwirtschaftlichen und gartenbaulichen Berufsbildung treffen stark veränderte Qualifikationsbedarfe, die beispielsweise durch einen fortschreitenden Fachkräftemangel (Bundesagentur für Arbeit, 2022), den zunehmenden Wegfall der Familienarbeit oder die digitale Transformation sowie Nachhaltigkeitsanforderungen im Ernährungsbereich entstehen (Schriftenreihe der Rentenbank, Band 33, 2017), auf eine zunehmende Heterogenität individueller Entwicklungsperspektiven von zukünftigen Arbeitnehmenden (BMEL, 2020).

Die Berufspädagogik, Agrarpädagogik (vgl. HAUP, Wien) und Fachdidaktik Agrarwirtschaft stellt dies vor besondere Herausforderungen. Hierzu wurden auf der Fachtagung Agrarwirtschaft im Rahmen der Hochschultage Bamberg Ansätze zur Fachkräftegewinnung und -qualifizierung thematisiert und aus den Perspektiven von Praxis und Wissenschaft diskutiert.

Auf der Ebene des Bildungssystems wurden Erkenntnisse zu dem dualen Studium und einer reduzierten“Werkerausbildung“ – als innovativen Ausbildungsgängen – dargelegt und mit Blick auf ihre Wirksamkeit beleuchtet. Außerdem wurden Arrangements zur Förderung nachhaltigen und systemischen Denkens zum Gegenstand gemacht, mit denen auf der Ebene der Fachdidaktik Agrarwirtschaft und Agrarpädagogik den veränderten Qualifikationsanforderungen und Entwicklungsperspektiven sowie den wachsenden Anforderungen an Lehrkräfte durch zunehmende Heterogenität und Digitalisierung aktiv
begegnet werden kann. Schließlich wurden Erfordernisse einer systematischen wissenschaftlichen Auseinandersetzung diskutiert, auch in der Lehrkräftebildung

Im Rahmen dieses Beitrags werden ausgewählte Ansätze der Fachtagung und die bisher erfolgte Forschung der Fachdidaktik Agrarwirtschaft dargelegt, mithilfe einer Strukturmatrix systematisiert und hinsichtlich der weitergehenden Implikationen für Berufs- und Agrarpädagogik und die Fachdidaktik im Agrarbereich diskutiert.